Studium
3. Semester, ETH Zürich
Professur
Dietmar Eberle
Jahr
2016
In drei Übungen haben wir uns näher mit den drei Themen Volumen, Struktur und Hülle beschäfigt. Mit Analysen auf Papier und vor Ort haben wir die wesentlichen Merkmale der Themen erforscht, diskutuert und einander präseniert. Dabei begleiteten uns 3 Bauplätze: Mittelalter, Hof in der Altstadt von Zürich; Gründerzeit, im Kreis X von Zürich und Moderne, Schulhaus Stettbach in Zürich Schwammendingen. Zuletzt wurde in Einzelarbeit eine Projektstudie zu einem der einzelenen Bauplätze erarbeitet. Dabei lag der Fokus auf das Setzten des Volumen, der Struktur und Hülle. Für den jeweiligen Bauplatze sollte eine spezifische Erweiterung entworfen werden.
Ich entschied mich für den Bauplatz der Moderne. Der Stadtteil Schwammendingen zeichnet sich durch Reihenhäuser, meist Genossenschaftsbauten und Solitär-Gebäuden aus. Der besthende Gebäudekomplex der Schule besteht aus 2 Soliär-Gebäuden. In einem befinden sich die Schulräume, im anderen die Turnhalle mit anliegendem Aussensportplatz. Das Schulhaus wurde von Rudolf und Esther Guyer 1964 – 1967 erbaut. Besonders Merkmal der Schule ist die Natur, welche durch die Schule hindurchfliesst.
Volumen
Das Volumen setzt als dritter Solitärbau zu den zwei bestehenden Gebäuden. Es legt sich wie eine Schulter in einer L-Form um das bestehende Schulgebäude mit den Unterrichtsräumen an. So werden die bestehenden Gebäuden miteinander verbunden und schaft damit auch neuen Aussenraum. Der besthende Pausenhof wird weitergezogen und dient neu auch als Eingangsbereich für das neue Gebäude. Zum Platz führt eine von der Strasse mit kleineren Plattformen durchbrochene, leicht monumental angehauchte Treppe.
Struktur
Die Tragstruktur besteht aus Wandscheiben, welche sich je nach Dimension des Raumes in der Grösse unterscheiden. Das Raster zieht sich durch das ganze Gebäude und generiert so die darin liegenden Räume. Um die Lasten der darüberliegenden Räume tragen zu können, sind bei den grosssen Räumen zusätzlich Unterzüge angebracht. Zur Aussteifung und Organisation der Erschliessung des Gebäudes dienen drei Kerne. Einer mit Treppe und Lift, die anderen nur mit einer Treppe ausgestattet.
Das zentrale Treppenhaus ist dort angeordnet, wo sich das längliche und das breitere Gebäude berühren. Eine repräsentative Treppe erschliesst die Stockwerke, sofern man nicht doch den gemütlicheren Lift nebenan benutzen möchte. Das Raster dient als Filter zwischen diesen verschiedenen Bereichen des Hauses. So entstehen lokal unterschiedliche Foyersituationen für die Räume. Die Wandscheiben sorgen zudem für eine besondere Lichtstimmung in den Räumen, welche sich an der Gallaratese von Aldo Rossi orientieren.
Hülle
Die Fassade besteht aus mehreren Bestandteilen: Wandscheibe, Brüstung, Sturz, Fensterbank im Innern. Als Gesamtkomposition bilden die Elemente eine Plastizität mit verschiedenen Tiefenebenen. Die Fensterproportionen und das Material Beton schaffen einen Bezug zur bestehenden Schule Stettbach. Die Böden bilden mit den Stürzen ein horizontales Band, welches die Horizontale des Gebäudes betont. Technisch gesehen liegt die tragende Schicht innen, die nicht tragende Schicht aussen, welche auch zur Dämmung verwendet wird. Dazwischen liegt die Fensterschicht.
Im Inneren sorgen grosse Fenster für Sichtbezüge zwischen den Räumen. Eine Besonderheit sind die Balkone im einen der grossen Räume. Sie bilden einen fliessenden Übergang zwischen der Erschliessungszone und dem grossen Raum.